Warum Eishockey-Profis in Assenheim um den Inlinehockey-Titel spielen
Von: Michael Nickolaus
Assenheim ist Austragungsort der Deutschen Inlinehockey-Meisterschaften. In den Kader finden sich illustre Namen. Auch zwei Spieler aus dem Vorjahres-Team des EC Bad Nauheim sind dabei.
Die einen stehen in der Deutschen Eishockey-Liga unter Vertrag, andere Namen kennt man aus der zweiten oder der dritten Liga. Ein ehemalige WM- und Olympia-Teilnehmer ist gemeldet, er hat gar schon in der National Hockey League gespielt. Die Eishockey- und Rollsport-Szene blickt am Wochenende nach Assenheim. In der Wetterau wird von Freitag (17.30 Uhr) bis Sonntag (Finale um 16 Uhr) der Deutsche Inline-Hockey-Meister ausgespielt; mit dabei sind die gastgebenden Rhein-Main Patriots, die in der Sechser-Konkurrenz die Halbfinal-Qualifikation anstreben. Zur Erklärung: Anders als beim artverwandten Skaterhockey-Spielbetrieb von März bis September wird in der strukturschwächerem Inline-Szene der Meister in nur einem Turnier ermittelt, was Eishockey-Profis die Teilnahme erleichtert. Favorit auf den Titel - der amtierende Meister Baunatal hat nicht gemeldet - sind die Hauptstadt Jungs Berlin.
Verstärkung für die Rhein-Main Patriots
Da spielen unter anderem Philipp Maurer (zuletzt beim EC Bad Nauheim), Max Faber (Meister mit den Löwen Frankfurt), Rene Röthke (18 Jahre DEL), Lukas Koziol (einst Krefeld, zwischenzeitlich Frankfurt) und allen voran Ex-Nationalspieler Marcel Müller, in dessen Vita sich drei NHL-Einsätze (Toronto, 2010/11) finden. Für die Hauptstädter spielen traditionell auch die Ex-Assenheimer Marco Forster Yannick Wehrheim. Stadt-Rivale Berlin Buffalos hat unter anderem Taro Jentzsch (Iserlohn) und Patrick Pohl (Crimmitschau) gemeldet. Im Kader von den DEG Rollers aus Düsseldorf steht Jerry Kuhn, der den Eishockey-Fans in der Wetterau als Torwart der Kassel Huskies bekannt ist und mit dem US-Team 2013 Gold bei der Inline-WM gewann. Die Celle Oilers haben unter anderem den langjährigen DEL-Spieler Björn Bombis im Aufgebot.
Die Rhein-Main Patriots haben ihren eigentlichen Skaterhockey-Kader für dieses Wochenende entsprechend ergänzt, um der Konkurrenz auf Augenhöhe begegnen zu können. Aus der DEL kommt Luis Schinko (einst Frankfurt, jetzt Wolfsburg), aus der zweiten Liga Thomas Gauch (künftig Lausitz) und - quasi als Local Hero - Marc El-Sayed, der Kapitän des EC Bad Nauheim. Neben Tim May und dem britischen Rollsport-Profi Phil Hamer, die bereits am vergangenen Wochenende im Skaterhockey-Ligabetrieb aufgelaufen sind, ergänzt Matteo Matthieu aus der ersten französischen Liga den Kader.
»Für uns als ist dieses Turnier natürlich eine Riesen-Plattform«, sagt Patric Pfannmüller, der als Sportlicher Leiter das Event nach Assenheim geholt hat. »Unser Augenmark liegt auf dem Klassenerhalt im Skaterhockey. Doch haben wir hier die Möglichkeit, mit prominenten Namen auch neue Fans zu locken und zu begeistern, um diese auch zu andreen Spielen begrüßen zu können.« Für den Klub ist diese Inline-DM das zweitgrößte Event nach dem Europapokal-Turnier 2004 als mehr als 500 Zuschauer gekommen waren.
Das Turnier wird im Modus Jeder gegen jeden ausgespielt (jeweils 2x20 Minuten). Die besten vier Mannschaften bestreiten das Halbfinale. Die beiden Finalisten qualifizieren sch für den Europa-Cup 2023 mit Inline-Top-Nationen wie Italien, Frankreich und Spanien - für Assenheim ein Traum-Ziel.